Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.

Mitgliedervotum zur Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes

25.06.2015

Am 25.06.2015 hat die Verhandlungskommission des dbb zum Sozial- und Erziehungsdienst unter Beteiligung des DBSH beschlossen, ein Mitgliedervotum durchzuführen, bevor eine endgültige Bewertung des Schlichterspruches vorgenommen wird. Diese Befragung soll in der kommenden Woche beginnen und wird anschließend ausgewertet werden.

 

Die Schlichtungskommission aller beteiligten Gewerkschaften hatte am 23.05.2015 der Verhandlungskommission die Annahme des Schlichtungsvorschlages als Verhandlungsgrundlage empfohlen. Diese beschloss heute, ein Stimmungsbild unter den betroffenen Beschäftigten zu erheben, um auf dieser Grundlage am 13.08.2015 weiter zu verhandeln.

 

Als Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit sehen wir deutlich die kritischen Punkte des Schlichtungsangebotes. Die geforderte Aufwertung wurde nur zum Teil umgesetzt und in weiten Teilen handelt es sich um einen Minimalkonsens. Zudem sehen wir Nachbesserungsbedarf hinsichtlich der Rahmenbedingungen für kommende Fachkräfte (nur geringfügige Aufwertung der unteren Stufen) und auch für die Arbeit in Garantenstellung (S14 lediglich in Stufe 6 mit einer Erhöhung bedacht). Ein deutlicheres Signal für die Attraktivität des Sozial- und Erziehungsdienstes wäre zu wünschen gewesen.

 

Gleichwohl betrachten wir es als Erfolg, dass wir eine Berücksichtigung aller Berufsgruppen erreichen konnten, nachdem u.a. die Soziale Arbeit im Angebot der Arbeitgeber nicht einmal Erwähnung fand. Dass der Schlichtungsvorschlag über dem Angebot der VKA liegt, ist der Verdienst der zahlreich und motiviert streikenden Beschäftigten aller Berufsgruppen im DBSH und darüber hinaus, für deren Einsatz im bisherigen Tarifkonflikt wir uns ausdrücklich bedanken.

 

Ob alle notwendigen Nachbesserungen im Rahmen dieser Tarifrunde durchgesetzt werden können und sollen wird nun auch von den Rückmeldungen der Mitglieder abhängen. Aufgrund der Haushaltslage vieler Kommunen und den stets präsenten Zwängen und Auflagen der Schuldenbremse werden nicht alle ursprünglichen Forderungen der Gewerkschaften zum jetzigen Zeitpunkt eingefordert werden können.

 

Als Berufsverband begreifen wir den Kampf um Aufwertung und mehr Wertschätzung jedoch nicht nur als Einzelprojekt einer Tarifverhandlung, sondern als auf längere Zeit angelegtes Projekt. Wir sehen, dass die Aufwertung des gesamten Sozial-und Erziehungsdienstes / sozialer  Berufe ein länger andauerndes Thema sein wird. Unabhängig von der möglichen Nachbesserungen am Schlichtungsvorschlag, wird dieser Prozess weiter gehen und wir sind bereit, die entsprechenden Diskussionen in Politik und Gesellschaft zu tragen.

 

Stellungnahme als PDF

 

(Foto: Frank Wollinger)


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